Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Das Gute behalten

"Prüft alles, und behaltet das Gute!" sagt Paulus im 1. Thessalonicherbrief (5,21). Das klingt gut, aber was ist das Gute? Nun, im Grunde sagt das doch bereits das Wort: das, was für den Menschen gut ist.
Paulus denkt dabei ganz sicher nachhaltig. Es geht ihm nicht um kurzsichtigen Gewinn, um flüchtiges Glück oder Ausleben der eigenen Bedürfnisse auf Kosten anderer. Die Bibel schielte aber genauso wenig allein auf ein Glück im Jenseits. Ihr ging es immer um das, was für die Menschen hier und jetzt gut ist. Und das hat etwas mit der Ermöglichung von Leben zu tun, mit Freiheit und einer menschenwürdigen Existenz.

Was solch einem Leben dient, das ist für den Menschen wirklich gut. Eiserne Prinzipien, unverrückbare Strukturen und unumstößliche Gebote mögen Traditionen hochhalten - häufig aber machen sie Menschen das Leben eng. Und sie zwängen oftmals in einen Tunnelblick hinein, der in Depression und Niedergeschlagenheit endet.
Das Leben zu weiten, das aber ist ein Grundanliegen der Bibel. Und nur was diesem Anliegen wirklich dient, ist am Ende auch gut für den Menschen. Unsere Praxis im Privaten, in der Gesellschaft und in unserer Kirche gilt es daraufhin immer wieder zu überprüfen, damit wir am Ende auch wirklich das Gute behalten - und nichts anderes.