Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Fragezeichen

Als ich das erste Mal in der Flüchtlingsunterkunft in der Rintheimer Querallee stand - 1000 Betten in einem riesigen Zelt - konnte ich danach nicht schlafen.
Und es war zugegebenermaßen nicht das Schicksal der Menschen, das mich so aufrüttelte. Es waren zuerst die Fragen nach mir und meiner Art zu leben, die mich beschäftigten. Die Flüchtlinge hatten mich und meine "Probleme" in Frage gestellt.

Ich glaube, dass genau das einer der Knackpunkte ist, der Menschen beim Gedanken an die Flüchtlinge unter uns oftmals unbewusst so unangenehm berührt. Es ist vor allem das Fragezeichen, das nun mitten unter uns steht. Die Flüchtlinge stellen unsere Wohlstandsgesellschaft in Frage. Wieviel davon ist durch das Elend anderer erkauft? Wie viel der Not auf der Welt ist Folge unseres rücksichtslosen Wettbewerbs und unseres profitorientieren Wirtschaftens.
"Diese Wirtschaft tötet", hat Papst Franziskus gesagt. Durch die Armuts-Flüchtlinge hat dieser Satz ein Gesicht bekommen - nein, Tausende von Gesichtern ...