Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Wir haben es schriftlich

Das erste was ich nach Erhalt meines Führerscheins tat, war den Wagen meines Vaters beim Anlassen abzuwürgen. Ich hatte jetzt zwar die Erlaubnis zu fahren. Sicher fahren zu können, war aber etwas anderes. Ich bin trotzdem gefahren. Ich hatte es ja schriftlich: Man traute mir zu, ein Fahrzeug zu führen.
Wir alle haben es schriftlich. Nicht, dass wir ein Fahrzeug führen dürfen, aber dass man Zutrauen zu uns hat - ganz unabhängig davon, dass sich viele Menschen für unwürdig halten. Sie trauen sich nicht, Gott anzusprechen, meinen einen Fürsprecher zu benötigen.

Sie beten immer wieder: "Herr ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." - Aber sie übersehen, dass Gott dieses Wort schon längst gesprochen hat. Im Evangelium haben wir es sogar schriftlich: Er hält uns für Wert, seine Freunde zu sein.
Wir können uns jetzt weiter im Gefühl unserer Unwürdigkeit vergraben. Aber das wäre ja, ähnlich wie beim Führerschein: Ich habe zwar schriftlich, dass man es mir zutraut, aber ich traue mich trotzdem nicht zu fahren. Wäre doch doof, oder?