Kar- und Ostertage 2020

ein wahrhaft besonderes Osterfest


Hausgottesdienst für den Palmsonntag

Für alle, die morgen den Palmsonntagmit der Hausgemeinschaft feiern möchten (vgl. dazu die ausführlichen Hinweise im Abschnitt "Zeit der Hauskirche"), hier eine entsprechende Hilfestellung.

Vorbereitung:

Es ist sinnvoll für diesen Gottesdienst grüne Zweige zu richten. Vielleicht basteln Sie am Samstag ja auch - etwa mit den Kindern - ein paar Palmstecken, die Sie dann mit in die Feier nehmen.
Decken und schmücken Sie einen Tisch, richten Sie etwas Wein oder Traubensaft in einem Kelch oder einem Becher und eine Scheibe Brot auf einem Teller oder einem Tablett. Aus hygienischen Gründen können Sie den Wein gleich zu Beginn auf mehrere Gläser oder Becher verteilen. Auch die Scheibe Brot lässt sich schon in ein größeres und mehrere kleinere Stücke teilen, so dass die Teilnehmenden am Ende auch nur ihr eigenes Stück in die Hand nehmen müssen.
Wenn es Ihnen möglich ist, versammeln Sie sich zunächst an einem anderen Ort. Vielleicht Flur oder sogar im Hof. Nehmen Sie dazu die Palmstecken oder grünen Zweige mit.

V: Vorbeterin bzw. Vorbeter
A: Alle

Möglicher Ablauf:

Beginn der Feier

V: In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet. Heute wollen wir die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn beginnen. Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.

V: Allmächtiger, ewiger Gott, segne diese Zweige, die Zeichen des Lebens und des Sieges, mit denen wir Christus, unserem König, huldigen. Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt; gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
A: Amen

Evangelium (Mt 21,1-11)

V: Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A: Lob sei Dir Christus

Gehen Sie nun gemeinsam zum eigentlichen Ort der Feier, währenddessen oder danach kann man etwa folgendes Lied singen:
Gotteslob Nr. 280, 1-2 (= altes Gotteslob Nr. 815,1-2)

Tagesgebet

V: Lasset uns beten.
Allmächtiger, ewiger Gott, Deinem Willen gehorsam, ist unser Erlöser Mensch geworden, er hat sich selbst erniedrigt und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt. Hilf uns, dass wir ihm wirklich nachfolgen und lass uns auch an seiner Auferstehung Anteil erlangen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, Deinen Sohn, unserern Herrn und Gott, der in der Einheit mit dem Heiligen Geist mit Dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
A: Amen

Lesung (Phil 2, 6-11)

V: Lesung aus dem Brief an die Philipper
Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: "Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes, des Vaters.
Wort des lebendigen Gottes.
A: Dank sei Gott dem Herrn.

Antwortgesang

Hier ist der Ort für ein Lied:
Gotteslob Nr. 280, 3-4 (= altes Gotteslob Nr. 815,3-4)

Passion (Mt 27,11-54)

Die jetzt folgende Passion können Sie entweder abschnittsweise oder mit verteilten Rollen lesen.
E: Evangelist
J: Worte Jesu
S: sonstige Personen

E: Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Matthäus.

Die Verhandlung vor Pilatus

E: Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser:

S: Bist du der König der Juden?

E: Jesus antwortete:

J: Du sagst es.

E: Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm:

S: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?

E: Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so dass der Statthalter sehr verwundert war. Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte. Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war:

S: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt?

E: Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen:

S: Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen schrecklichen Traum.

E: Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie:

S: Wen von beiden soll ich freilassen?

E: Sie riefen:

S: Barabbas!

E: Pilatus sagte zu ihnen:

S: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt?

E: Da schrien sie alle:

S: Ans Kreuz mit ihm!

E: Er erwiderte:

S: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?

E: Da schrien sie noch lauter:

S: Ans Kreuz mit ihm!

E: Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte:

S: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!

E: Da rief das ganze Volk:

S: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!

E: Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen

Die Verspottung Jesu durch die Soldaten

E: Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen:

S: Heil dir, König der Juden!

E: Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

Die Kreuzigung

E: Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn. Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen:

S: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz!

E: Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten:

S: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

E: Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte.

Der Tod Jesu

Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut:

J: Eli, Eli, lema sabachtani?,

E: das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten:

S: Er ruft nach Elija.

E: Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten:

S: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.

E: Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.

Hier empfiehlt es sich eine kurze Stille zu halten.

E: Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, und die Felsen spalteten sich. Die Gräber öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten:

S: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn.

Gedanken zur Passion / Stille

Sie können sich an dieser Stelle über Ihre Gedanken zur Passion austauschen oder Sie verharren einfach einen Moment schweigend. Zum Evangelium vom Einzug in Jerusalem gibt es auch einen eigenen Impuls: "Ohmächtige Bilder"

Glaubensbekenntnis

V: Bekennen wir unseren Glauben und beten wir gemeinsam um ihn.
A: Ich glaube an Gott,
den Vater den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (bedeutet so viel wie "universale") Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Fürbitten

V: Gott liebt die Menschen. Zu ihm beten wir voll Vertrauen:

V: Für alle, die in der Seelsorge tätig sind und damit dem Menschen zugewandt. Vieles von dem, was durch Behördenanweisungen auferlegt wird, widerspricht dem Bedürfnis von Trostsuchenden. Hilf ihnen, zwischen Schutz vor Ansteckung und notwendiger Nähe die richtigen Wege zu finden.
Gott unser Vater
A: Wir bitten dich, erhöre uns.

V: Für uns Menschen in dieser Zeit der Krise. Viele haben wirtschaftliche Probleme, sind in der Familie überfordert, haben Ängste und hoffen nur, dass es bald vorbei ist. Gib Du uns die nötige Geduld, mit den Schwierigkeiten gelassen umzugehen.
Gott unser Vater
A: Wir bitten dich, erhöre uns.

V: Für alle, die an der jetzigen Situation zu verzweifeln drohen, die einsam und niedergeschlagen sind.
Gott unser Vater
A: Wir bitten dich, erhöre uns.

V: Für die Verstorbenen, nimm sie auf in Dein Reich.
Gott unser Vater
A: Wir bitten dich, erhöre uns.

V: Denn du hast Kreuz und Leid für uns getragen. Du schenkst uns Hoffnung und Zuversicht. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
A: Amen.

Mahlfeier

Gebet über das Brot:

V: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde.
A: Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.

Gebet über den Wein:

V: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, damit er uns der Kelch des Heiles werde.
A: Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.

Worte Jesu beim Abendmahl (1 Kor 11,23-26)

Sprechen Sie die folgenden Worte gemeinsam. Eine oder einer kann dabei den Wein oder Traubensaft und das Brot hochhalten.

A: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Vater unser

Danach beten Sie gemeinsam das Tischgebet.

A: Vater unser im Himmel,
Geheiligt werde dein Name,
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Reichen Sie allen Teilnehmenden das Brot und essen Sie gemeinsam. Danach reichen Sie den Wein bzw. den Traubensaft und trinken Sie gemeinsam.

Danklied

Hier ist Platz für ein gemeinsames Lied
z. B. neues Gotteslob Nr. 460,1-5 (= altes Gotteslob Nr. 183,1-5)
(oder auch im alten Gotteslob Nr. 299,1-4 (nicht mehr im aktuellen Gotteslob))

Schlussgebet

V: Lasst uns beten,
Herr, unser Gott, Du willst uns mit dieser Feier stärken. Durch das Sterben deines Sohnes willst Du uns die Kraft schenken, das Leben zu erhoffen, das uns der Glaube verheißt. Gib uns durch seine Auferstehung die Gnade, das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A: Amen

Segen

Die Feier endet mit dem Segen.

V: Der Herr sei mit Euch!
A: Und mit Deinem Geiste!
V: Es segne Euch der allmächtige und Barmherzige Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
A: Amen

Dabei machen alle das Kreuzzeichen.

Wo es möglich ist, kann man der Mahlfeier das gemeinsame Mittag- oder Abendessen folgen lassen.

Hier finden Sie die Texte als pdf-Datei zum Ausdrucken und Weitergeben: Hausgottesdienst für den Palmsonntag.