Kar- und Ostertage 2020

ein wahrhaft besonderes Osterfest


Macht euch keine Sorgen!

Donnerstag, 16. April 2020

Zugegeben, ich habe gestern viel Zeit damit zugebracht, vor dem Fernseher gespannt die Bundespressekonferenz zu verfolgen, um zu erfahren, ob es nun den Exit aus dem Lockdown gibt.

Viele Fragen bewegen mich, bewegen viele:

  • Wann dürfen wieder Gottesdienste stattfinden?
  • Wann machen Schulen und Kindergärten auf?
  • Wie gestaltet sich das Sommersemester?
  • Wann beginnt die Arbeit wieder?
  • Welche Geschäfte öffnen wann?
  • Wann können Veranstaltungen wieder stattfinden, in meinem Fall besonders kirchliche?
  • Wie sieht es mit geplanten privaten Feiern aus?
  • Darf ich endlich wieder zum Friseur?
  • Wann öffnen Restaurants?
  • Wie sieht es mit Urlaubsreisen aus?

Fragen über Fragen und kaum befriedigende Antworten. Die Kontaktsperre geht bis 3. Mai, am 30.4. wird der Exit-Fahrplan weiter konkretisiert.

Die Planungsunsicherheit ist kaum auszuhalten. Ich muss abwarten, bis andere Entscheidungen getroffen haben, bevor ich selbst die nächsten Schritte überlegen kann.

Beim Aufwachen heute Morgen musste ich daran denken, dass ein Lied lautet: "Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt". Dieses Zitat aus dem 6. Kapitel des Matthäusevangeliums ist als Zusage gemeint, dass unser Vater im Himmel schon für uns sorgen wird. Es fällt mir schwer, mich in diese Zuversicht zu begeben. Es fällt mir unendlich schwer, mir keine Sorgen zu machen. Was als Beruhigung gedacht ist, wird eher zur Herausforderung.

Ich glaube, Gott gibt mir gerade ein Lernfeld mit in den Tag, mich in Geduld zu üben, abzuwarten und die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Ich glaube, er weiß, was er mir da zumutet.

Marieluise Gallinat-Schneider

Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn nach alldem streben die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.

(Evangelium nach Matthäus 6, 26-34)