Kar- und Ostertage 2020

ein wahrhaft besonderes Osterfest


Hausgottesdienst für den 5. Fastensonntag

Für alle, die am morgigen Sonntag mit der Hausgemeinschaft Gottesdienst feiern möchten (vgl. dazu die ausführlichen Hinweise im Abschnitt "Zeit der Hauskirche"), hier eine entsprechende Hilfestellung.

Vorbereitung:

Decken und schmücken Sie einen Tisch, richten Sie etwas Wein oder Traubensaft in einem Kelch oder einem Becher und eine Scheibe Brot auf einem Teller oder einem Tablett. Aus hygienischen Gründen können Sie den Wein gleich zu Beginn auf mehrere Gläser oder Becher verteilen. Auch die Scheibe Brot lässt sich schon in ein größeres und mehrere kleinere Stücke teilen, so dass die Teilnehmenden am Ende auch nur ihr eigenes Stück in die Hand nehmen müssen.

Sie können sich auf einen Vorsteher oder eine Vorsteherin der Feier einigen oder aber die entsprechenden mit "V" gekennzeichneten Texte reihum sprechen lassen.
V: Vorbeterin bzw. Vorbeter
A: Alle

Möglicher Ablauf:

Beginn der Feier

Wenn es Ihnen möglich ist, singen Sie ein gemeinsames Lied, etwa:
Gotteslob Nr. 781 (= altes Gotteslob Nr. 165)
Wer nicht so sangeskräftig ist, kann die Strophen auch gemeinsam lesen und nur den Kehrvers, "Tu meinen Mund auf" singen.

Eröffnung

Alle machen das Kreuzzeichen und sprechen:

V: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
A: Amen.
V: Der Herr sei mit Euch.
A: Und mit Deinem Geiste.

Halten Sie eine kurze Stille, und denken Sie darüber nach, wie es Ihnen jetzt geht, was hat Sie in den vergangenen Tagen beschäftigt. Worüber haben Sie sich geärgert. Wen haben Sie möglicherweise verletzt. Wenn es angezeigt ist, können Sie an dieser Stelle um Entschuldigung bitten.

Kyrie

Begrüßen Sie den Herrn, der uns zugesagt hat, dort zu sein, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, indem in Erinnerung gerufen wird, was er bereits für uns getan hat. Im Antwortruf vertrauen wir darauf, dass er auch weiter für uns da sein wird.

V: Herr Jesus Christus, Du bist Mensch geworden, einer von uns.
Herr erbarme Dich.
A: Herr erbarme Dich.

V: Du weißt, was uns Menschen umtreibt, welche Nöte uns plagen und was wir ersehnen.
Christus erbarme Dich.
A: Christus erbarme Dich.

V: Du hast all unsere Not geteilt und bist einer von uns geworden.
Herr erbarme Dich.
A: Herr erbarme Dich.

V: Der Herr erbarme sich unser. Er nehme alles von uns, was uns von ihm trennt. Er schenke uns Vergebung und Verzeihung, Gemeinschaft mit ihm und untereinander.

A: Amen.

Gebet

V: Lasst uns beten
Guter Gott, wir haben uns hier versammelt, weil Du sagst "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen". Wir bitten Dich, sei Du nun in dieser Feier bei uns, bei unseren Ängsten und Sorgen, die uns beschäftigen, bei den Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen, die aber nicht bei uns sein dürfen. Steh uns in dieser schwierigen Situation bei und stärke uns mit der Zuversicht: Ich bin bei Euch alle Tage, darum bitten wir Dich, Gott unseren Vater durch Jesus Christus unsern Herrn.
A: Amen.

Lesung (Ez 37,12b-14)

V: Lesung aus dem Buch Ezechiel
So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zurück in das Land Israel. Wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich führe es aus - Spruch des Herrn.
Wort des lebendigen Gottes.
A: Dank sei Gott dem Herrn

Antwortgesang

Hier ist der Ort für ein Lied:
Gotteslob Nr. 273 (= altes Gotteslob Nr. 168) oder - nach der bekannten Melodie aus Taizé:

Meine Hoffnung und meine Freude
Meine Stärke, mein Licht
Christus meine Zuversicht
|: Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. :|

Meine Hoffnung und meine Freude
Meine Stärke, mein Licht
Christus meine Zuversicht
|: Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. :|

Sie können auch Psalm 130 im Wechsel beten.

Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir:
Herr, höre meine Stimme!

Wende dein Ohr mir zu,
achte auf mein lautes Flehen!

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten,
Herr, wer könnte bestehen?

Doch bei dir ist Vergebung,
damit man in Ehrfurcht dir dient.

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele,
ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.

Meine Seele wartet auf den Herrn
mehr als die Wächter auf den Morgen.

Mehr als die Wächter auf den Morgen
soll Israel harren auf den Herrn.

Ja, er wird Israel erlösen
von all seinen Sünden.

Evangelium (Joh 11,3-7. 17. 20-27. 33b-45)

V: Der Herr sei mit Euch!
A: Und mit Deinem Geiste!
V: Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes.
A: Ehre sei Dir o Herr.

V: In jener Zeit sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A: Lob sei Dir Christus

Gedanken zum Evangelium / Schriftgespräch

An dieser Stelle ist es sinnvoll einen Moment Stille zu halten und sich dann über die Texte aus der Bibel auszutauschen. Alternativ dazu können Sie auch den Impuls für diesen Sonntag vorlesen: "Lazarus, komm heraus! - Impuls für den 5. Fastensonntag"

Glaubensbekenntnis

V: Bekennen wir unseren Glauben und beten wir gemeinsam um ihn.
A: Ich glaube an Gott,
den Vater den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (bedeutet so viel wie "universale") Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Fürbitten

V: Gott liebt die Menschen. Zu ihm beten wir voll Vertrauen:

V: Für alle, die in den Krankenhäusern am Rande der Erschöpfung für das Wohl der Menschen ihren Dienst tun.
Gott unser Vater
A: wir bitten dich, erhöre uns.

V: Steh uns Menschen in dieser Zeit der Krise bei. Begleite die Einsamen, die isoliert sind und sich nach einem Besuch sehnen, die die mit ihren Ängsten nicht klar kommen und alle, die auch wirtschaftlich von den Auswirkungen betroffen sind, dass sie deine Hand spüren.
Gott unser Vater
A: wir bitten dich, erhöre uns.

V: Für uns, die wir voller Fragen nach dem Sinn der jetzigen Situation sind und das Gefühl haben mit unseren Problemen allein gelassen zu werden, dass wir erfahren, dass Du an unserer Seite stehst.
Gott unser Vater
A: wir bitten dich, erhöre uns.

V: Für die Menschen, die krank sind und voller Sorgen über ihr Schicksal , die das Gefühl haben, ihr Leid nicht mehr ertragen zu können.
Gott unser Vater
A: wir bitten dich, erhöre uns.

V: Für die Verstorbenen, nimm sie auf in Dein Reich.
Gott unser Vater
A: wir bitten dich, erhöre uns.

V: Denn du hast Kreuz und Leid für uns getragen. Du schenkst uns Hoffnung und Zuversicht. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
A: Amen.

Mahlfeier

Gebet über das Brot:

V: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde.
A: Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.

Gebet über den Wein:

V: Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, damit er uns der Kelch des Heiles werde.
A: Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.

Worte Jesu beim Abendmahl (1 Kor 11,23-26)

Sprechen Sie die folgenden Worte gemeinsam. Eine oder einer kann dabei den Wein oder Traubensaft und das Brot hochhalten.

A: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Vater unser

Danach beten Sie gemeinsam das Tischgebet.

A: Vater unser im Himmel,
Geheiligt werde dein Name,
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Reichen Sie allen Teilnehmenden das Brot und essen Sie gemeinsam. Danach reichen Sie den Wein bzw. den Traubensaft und trinken Sie gemeinsam.

Danklied

Hier ist eventuell Platz für ein gemeinsames Lied
z. B. Gotteslob Nr. 440 (= altes Gotteslob Nr. 622)

Schlussgebet

V: Lasst uns beten,
Guter Gott, wir danken Dir für die Gemeinschaft, in der Du uns verbunden hast. Wir danken Dir für Dein Wort, das uns für die vor uns liegenden Tage stärkt. Wir bitten Dich, lass uns behütet unter Deinem Segen auf die kommende Woche zugehen durch Christus unseren Herrn.
A: Amen

Segen

Die Feier endet mit dem Segen.

V: Der Herr sei mit Euch!
A: Und mit Deinem Geiste!
V: Es segne Euch der allmächtige und Barmherzige Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
A: Amen

Dabei machen alle das Kreuzzeichen.

Wo es möglich ist, kann man der Mahlfeier das gemeinsame Mittag- oder Abendessen folgen lassen.

Hier finden Sie die Texte als pdf-Datei zum Ausdrucken und Weitergeben: Hausgottesdienst für den 5. Fastensonntag.