Weckruf - Wegruf

Mit dem Propheten Amos auf dem Weg


Lexikon

Ammoniter

(Amos 1,13, Amos 6,13 u. 14) Ein semitischer Volksstamm, der ab ca. 1300 v. Chr. östlich des Jordan bis zur syrischen Wüste siedelte. Nach der Bibel sind die Ammoniter Nachkommen Lots und zählen somit zu den Brudervölkern der Israeliten. Die Ammoniter befanden sich häufig im Krieg mit Israel und wurden schließlich von David unterworfen. Nach dem Ende des Nordreiches breiteten sie sich wieder aus und standen in späteren Kriegen gegen Juda erneut auf der gegnerischen Seite. Im 6. Jahrhundert verliert sich die Spur der Ammoniter in der Geschichte.

Amos-Schule

Amos kündete seine Botschaft von Jahwe um 760 v. Chr. Gesammelt wurden seine Worte wohl im Kreis von Menschen, die man Schüler des Propheten nennt. Nach H. W. Wolff gab es eine erste Redaktion des Amosbuches im Südreich Juda durch die alte Amos-Schule. H. W. Wolff siedelt sie zwischen 760 und 730 v. Chr. an (Biblischer Kommentar zum AT - Dodekapropheton 2, Neukirchen 1969). Der Schwerpunkt ihrer Arbeit dürfte in der beginnenden Assyrerkrise des Nordreichs um 735 v. Chr. gelegen haben.

Damals drang der Assyrer Tiglat-Pileser bis in den Südwesten Palästinas vor und unterwarf den Philisterstaat Gaza. Gegen die Assyrer verbündeten sich syrisch-palästinensische Kleinstaaten unter der Führung von Damaskus mit König Pekach von Israel. Auch das Südreich Juda unter König Ahas sollte der antiassyrischen Koalition beitreten. Ahas weigerte sich jedoch. Er schickte stattdessen Tribut an den Assyrerkönig und bat ihn, gegen Israel und Damaskus einzuschreiten. Tiglat-Pileser eroberte 734 v. Chr. weite Teile des Nordreichs. König Pekach wurde von Hoschea ermordet, der daraufhin die Macht übernahm. Hoschea verblieb vom gesamten Nordreich Israel nur das Gebirge Ephraim mit der Stadt Samaria. Die übrigen Gebiete des Nordreiches wurden assyrische Provinzen.

Die Amos-Schule war im Südreich Juda angesiedelt. Sie hatte ein stärkeres Interesse an kultischen Fragen als Amos selbst. Mit einiger Sicherheit scheint der Verfasser von Amos 7,1-17 (Amos' Konflikt mit Amazja) ein Augen- und Ohrenzeuge gewesen zu sein. Kennzeichnend für die Amos-Schule ist die Benennung von Israel als Isaak bzw. Josef (vgl. H. W. Wolff, Biblischer Kommentar zum AT - Dodekapropheton 2, Neukirchen 1969, Seite 131-135).

Aramäer

(Amos 1,5, Amos 6,13 u. 14, Amos 9,7) eine Völkergruppe in Syrien und Mesopotamien (dem heutigen Irak), die seit der Bronzezeit nachgewiesen ist. Sie waren ursprünglich Nomaden, wurden jedoch schon früh sesshaft und bildeten Stadtkönigreiche wie z. B. Aram (Damaskus), Arpad (Aleppo), Hamath (Homa), die im heutigen Syrien gelegen waren und später unter die Herrschaft des neuassyrischen Reiches gerieten. Für die Zeit des Amos von Bedeutung sind die Aramäer von Damaskus, diese sind wohl generell gemeint, wenn von Aram oder Damaskus die Rede ist.

Aramäisch

Durch die Umsiedlungen und Bevölkerungsverschiebungen in neuassyrischer Zeit verloren sich nach und nach zuerst die Unterschiede zwischen den aramäischen Stämmen; später gingen die Aramäer in das allgemeine Bevölkerungsgemisch ein. Die aramäische Sprache jedoch wurde zur Diplomaten- und Verkehrssprache im gesamten Vorderen Orient und blieb dies bis in die Römerzeit; aramäisch wurde Amtssprache sowohl des neuassyrischen wie auch des neubabylonischen Reiches. Auch in Israel sprach man Aramäisch und nicht Hebräisch. Das Hebräische blieb dem Gottesdienst und der Lesung aus der Schrift vorbehalten. Von daher betet Jesus den Anfang des Psalmes 22 am Kreuz auch auf Aramäisch.

Apokalypse

Apokalypse ist griechisch und heißt "Enthüllung, Offenbarung". Apokalyptische Texte handeln vom Gericht Gottes und vom Untergang der Welt, von den letzten, den eschatologischen Dingen also. Sie erzählen vom katastrophalen Ende der Geschichte. Dabei verwenden sie Metaphern und mythische Bilder. Bekannt ist in der Geheimen Offenbarung des Johannes im Neuen Testament die "Hure Babylon", die das römische Imperium bezeichnete. Apokalypsen beziehen sich auf reale historische Ereignisse, die die Menschen bedrängen und in ausweglose Nöte bringen. Sie deuten die Geschichte im Licht des Glaubens und beschreiben gegenwärtige Ereignisse als Visionen der Vergangenheit. Diese Literaturgattung stellt den Nöten der Gegenwart die Hoffnung auf ein gutes Ende entgegen, in dem Gott sich als endgültiger Sieger erweisen wird. Apokalyptische Schriften sind Trostschriften für Menschen in großer Not.

Hochkonjunktur hatte die Apokalyptik in der Zeit von ca. 200 v. Chr. bis 100 n. Chr.

Aschdod

(Amos 1,8, Amos 3,9) südlich von Tel Aviv in Israel an der Mittelmeerküste gelegen, ehemals eine der 5 Philisterstädte. Nach der Eroberung durch die Assyrer wurde die Stadt mit Deportierten besiedelt.

Aschkelon, Askalon

(Amos 1,8) Stadt der Philister, zuvor ägyptisch, wichtige Handelsstadt, gelegen im Negev, heute in Israel.

Baschan

(Amos 4,1) Ostjordanisches Gebiet, überwiegend Hochland, befindet sich heute mehrheitlich in Jordanien und Syrien; ursprünglich ein Amoniterstaat, war zu dieser Zeit landwirtschaftlich sehr fruchtbar und vor allem für die Haltung von Kühen geeignet, die dort offenbar besonders gut gediehen.

Ben Hadad (Bir Hadad III)

(Amos 1,4) Sohn des Hasaël, um ca. 805-773 v. Chr. Herrscher des Königreiches Aram.

Bet-El

(Amos 3,14, Amos 4,4) Hebräischer Ausdruck mit der Bedeutung "Haus Gottes". Nach Jerusalem die in der Bibel am häufigsten erwähnte Ortschaft Palästinas, 19 km nördlich von Jerusalem gelegen. Bereits in der Richterzeit war hier ein nationales Heiligtum, zeitweilig Sitz der Bundeslade. Samuel sprach hier Recht. Ursprünglich handelte es sich um eine kanaanäische Kultstätte, in der dann der Jahwekult eingeführt wurde. Zu Beginn der Monarchie war Bet-El ein populärer Wallfahrtsort. Nach der Teilung in Süd- und Nordreich lag es somit nahe, den ebenso wie Jerusalem hoch gelegenen Ort als Pendant zu Jerusalem und damit als das Staatsheiligtum des Nordreichs mit einem eigenen Tempel zu errichten. Die Propheten wetterten oft gegen diesen Kultort.

Bozra

(Amos 1,12) Bozra war eine befestigte Stadt in der Landschaft Edom südöstlich des Toten Meeres, später ein Hauptort der Nabatäer, heute ein unbedeutender Ort namens Busera.

Deuteronomismus - Deuteronomistische (Theologen-) Schule

Deuteronomisch (dtn) meint die Bearbeitungen und Ergänzungen des Ur-Deuteronomiums, das um 622 v. Chr. im Jerusalemer Tempel gefunden wurde, und den Einfluss dieser zweiten Gesetzessammlung (deuteros nomos: (gr.) "zweites Gesetz") auf andere Bücher der Hebräischen Bibel.

Zu unterscheiden ist das Deuteronomium und die deuteronomische Bearbeitung biblischer Bücher von der Arbeit der deuternonomistischen Redaktoren (dtr). Die deuteronomistischen Redaktoren haben den Pentateuch (die fünf Bücher Mose) und die Bücher Josua, Richter, Samuel und Könige überarbeitet. Auch die Prophetenbücher, vor allem Jeremia, aber vermutlich auch Amos erfuhren eine deuteronomistische Bearbeitung. Diese Autoren schrieben in exilischer Zeit (nach 586 v. Chr.) und in frühnachexilischer Zeit.

Die Deuteronomisten betonten den Monotheismus und verstanden nicht mehr den sakralen König oder die Priesterschaft als Träger des Jahweglaubens, sondern das Gottesvolk selbst. Im Interesse der Reinerhaltung des Jahweglaubens fordern die Deuteronomisten den Ausschluss oder gar die Vernichtung der Kanaanäer. Das Königtum in Israel wird von ihnen als eine Geschichte des Abfalls von Jahwe verstanden. Die deuteronomistische Theologie schrieb Jerusalem als einzigen Tempelort vor.

Edom

(Amos 1,6, Amos 1,9, Amos 1,11, Amos 9,12) Die Edomiter gelten in der Bibel als die Nachkommen Esaus; sie werden deshalb zu den Hebräern gezählt und als Brudervolk der Israeliten verstanden. Historisch gesehen sind die Edomiter ein Stammesverbund von Kleinbauern und Viehzüchtern, die ab der Eisenzeit (ca. 1200-1000 v. Chr.) östlich der Jordansenke siedeln; ihr Gebiet reichte bei seiner größten Ausdehnung vom Südzipfel des Toten Meeres bis nach Akaba am Roten Meer; heute liegt das Gebiet in Jordanien. Zur Zeit Davids war Edom ein Vasallenstaat seines Reiches; ca. 850 v. Chr. spalteten sich die Edomiter von Juda ab und wurden danach ein assyrischer Tributstaat, später neubabylonische und persische Provinz. Ab ca. 400 v. Chr. siedelten sich arabische Nabatäer an und überlagerten die Edomiter bzw. verdrängten einen Teil der Edomiter in das westlicher gelegene Idumäa.

Ekron

(Amos 1,8) Um 1200 v. Chr. gegründete Philisterstadt, nach Eroberung durch die Assyrer und 604 v. Chr. durch die Babylonier wurde die Siedlung aufgegeben. Wird heute mit Tel Migne in Israel gleichgesetzt.

Exil

Mit dem Begriff "Exil" ist in der Regel das Babylonische Exil gemeint. 587 bzw. 586 v. Chr. hatte der babylonische König Nebukadnezar II. Jerusalem und Juda erobert. Er ließ die Oberschicht nach Babylon deportieren. Anders als beim Sieg der Assyrer über Nordisrael zerstreute er die Exilierten allerdings nicht über das babylonische Reichsgebiet und siedelte auch keine fremde Oberschicht in Juda an. 539 v. Chr. übernahm der Perserkönig Kyros II. die Macht über Babylon. Kyros ließ die exilierten Juden nach ca. 60 Jahren babylonischen Exils wieder zurückkehren.

Wie oft in Krisenzeiten war die Theologie in der Folge des babylonischen Exils sehr produktiv. Jüdischer Glaube konnte sich nicht mehr auf den Tempel berufen - der Tempel war zerstört. Die assyrisch-babylonischen Götter schienen erfolgreicher als Jahwe. Die Versuchung der Exil-Gemeinde bestand in der Annahme der fremden, der siegreichen Religion. Die Exulanten benutzten als Zeichen des Bundes, was weltweit jedem Juden möglich war: die Beschneidung. Sie wird erst jetzt zum entscheidenden Zeichen der Zugehörigkeit zu Israel. Nachdem es keinen Ort mehr für ihren Glauben gab, suchten sie eine Zeit, die sie verbinden konnte: Freitagabend bei Sonnenuntergang. Auch der Sabbat bekam seine große Bedeutung vor allem in der Exilszeit. Bis heute sind diese Bundeszeichen - Beschneidung und Sabbat - ein Garant für den Zusammenhalt der Juden.

Die Exilstheologen begannen das Exil als Strafe für das frevelhafte Tun des Volkes zu verstehen. Jahwe hatte sich der Babylonier - wie zuvor bereits der Assyrer - bedient, um Israel zu strafen. Damit wurden die anderen Völker und deren Götter als Werkzeuge Jahwes verstanden. Dies entsprach dem konsequent zu Ende gedachten Glauben an nur einen einzigen Gott, der demnach Herr der ganzen Welt sein musste. Auch die Schöpfung konnte dann nur das Werk dieses einen Gottes sein, wie der wohl im Exil entstandene priester-schriftliche Schöpfungshymnus erzählt.

Gat (auch Gath)

(Amos 6,2) Stadt der Philister, soll zwischen Aschdod und Gaza gelegen sein. Wurde um 830 v. Chr. von König Hasaël von Damaskus erobert und zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.

Gaza

(Amos 1,6) In der Antike bedeutende Hafenstadt sowie Handelszentrum für den Weihrauchhandel. Ursprünglich Verwaltungssitz der Ägypter, wurde es im 12. Jahrhundert zum Stadtstaat der Philister; zeitweilig war er der wichtigste Ort des 5-Städtebundes der Philister. 732 v. Chr. wurde es von den Assyrern erobert, jedoch nicht zerstört.

Die Stadt ist bis heute nahezu ununterbrochen besiedelt und befindet sich derzeit in den palästinensischen Autonomiegebieten.

Handelsbeziehungen Nordisraels

(Amos 1,9) Das Israel Jerobeams II. kontrollierte die Handelswege zwischen Assur und Ägypten. Das führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Jerobeam II. nutzte ihn zum Ausbau seiner Macht und seines Verwaltungsapparates. Deshalb erlegte er der Landbevölkerung hohe Abgaben auf und verschaffte dem Königshof zunehmend Ländereien, die zuvor freien und unabhängigen Bauern gehört hatten. Am neuen Wohlstand, der auf Kosten vor allem der Kleinbauern (dallim) ging, hatten nur wenige Anteil. Die Dallim mussten sich verschulden und verloren ihr Land. Sie arbeiteten dann als Landarbeiter für die Großgrundbesitzer und die städtische Oberschicht oder sie gerieten in Schuldknechtschaft. Zur städtischen Oberschicht zählten das Königshaus und der Klerus. (Amos 1,6) Das Israel Jerobeams II. kontrollierte die Handelswege zwischen Assur und Ägypten. Das führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Jerobeam II. nutzte ihn zum Ausbau seiner Macht und seines Verwaltungsapparates. Deshalb erlegte er der Landbevölkerung hohe Abgaben auf und verschaffte dem Königshof zunehmend Ländereien, die zuvor freien und unabhängigen Bauern gehört hatten. Am neuen Wohlstand, der auf Kosten vor allem der Kleinbauern (dallim) ging, hatten nur wenige Anteil. Die Dallim mussten sich verschulden und verloren ihr Land. Sie arbeiteten dann als Landarbeiter für die Großgrundbesitzer und die städtische Oberschicht oder sie gerieten in Schuldknechtschaft. Zur städtischen Oberschicht zählten das Königshaus und der Klerus. (Amos 1,6) Das Israel Jerobeams II. kontrollierte die Handelswege zwischen Assur und Ägypten. Das führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Jerobeam II. nutzte ihn zum Ausbau seiner Macht und seines Verwaltungsapparates. Deshalb erlegte er der Landbevölkerung hohe Abgaben auf und verschaffte dem Königshof zunehmend Ländereien, die zuvor freien und unabhängigen Bauern gehört hatten. Am neuen Wohlstand, der auf Kosten vor allem der Kleinbauern (dallim) ging, hatten nur wenige Anteil. Die Dallim mussten sich verschulden und verloren ihr Land. Sie arbeiteten dann als Landarbeiter für die Großgrundbesitzer und die städtische Oberschicht oder sie gerieten in Schuldknechtschaft. Zur städtischen Oberschicht zählten das Königshaus und der Klerus.(Amos 1,9) Das Israel Jerobeams II. kontrollierte die Handelswege zwischen Assur und Ägypten. Das führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Jerobeam II. nutzte ihn zum Ausbau seiner Macht und seines Verwaltungsapparates. Deshalb erlegte er der Landbevölkerung hohe Abgaben auf und verschaffte dem Königshof zunehmend Ländereien, die zuvor freien und unabhängigen Bauern gehört hatten. Am neuen Wohlstand, der auf Kosten vor allem der Kleinbauern (dallim) ging, hatten nur wenige Anteil. Die Dallim mussten sich verschulden und verloren ihr Land. Sie arbeiteten dann als Landarbeiter für die Großgrundbesitzer und die städtische Oberschicht oder sie gerieten in Schuldknechtschaft. Zur städtischen Oberschicht zählten das Königshaus und der Klerus.

Hasaël

(Amos 1,4) König von Aram; ca. 840 v. Chr.; er begründete eine neue Dynastie, nachdem er offenbar unrechtmäßig auf den Thron in Damaskus gelangt war - entweder durch Putsch oder nach dem Tod des bisherigen Amtsinhabers. Hasaël führte zwei Kriege gegen Israel und gewann u. a. 841 v. Chr. gegen König Joram.

Haus Jakob

(Amos 3,13) Der Name Jakob wird mit Israel gleichgesetzt. Jakob, der Sohn Isaaks und Enkel Abrahams ist der Stammvater der 12 Stämme Israel. Die Gleichsetzung von Jakob mit Israel ist biblisch begründet. Jakob musste ja fliehen, nachdem er sich das Erstgeburtsrecht erschlichen hat und damit seinen Vater Isaak und seinen Bruder Esau betrogen hatte. Nach Jahren will er wieder zu Esau zurückkehren und muss dabei am Fluss Jabbok mit Gott kämpfen. Dabei sagt Gott ihm zu: "Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel (Gottesstreiter); denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und hast gewonnen." (Gen 32, 28). So bedeutet "Haus Israel" das Gleiche wie "Haus Jakob". Mit Jakob und 'Haus Jakob' wird demnach häufig das ganze Volk Israel bezeichnet.

Aber auch die anderen Erzväter werden mit Israel gleichgesetzt. Israel wird sechsmal mit Jakob, zweimal mit Isaak und dreimal mit Josef umschrieben.

Jahwe

Gottesname - bedeutet: Ich bin der, der für euch da ist, wann, wo und wie es auch sein mag

Jakob

siehe unter Haus Jakob

Kaftor

(Amos 9,7) Nach Amos 9,5 das Ursprungsgebiet der Philister. Oft wird Kaftor mit Kreta in Verbindung gebracht, was jedoch nicht gesichert ist. Man vermutet als Ursprung der Philister auch die Ägäis, Kleinasien oder Zypern.

Kerijot

(Amos 2,2) Stadt in Moab, ca. 50 km südlich von Amman.

Kir

(Amos 1,5, Amos 9,7) ca. 734/732 v. Chr. eroberten die Assyrer Damaskus und deportierten die Bevölkerung, laut dem Buch der Könige nach Kir - von wo die Aramäer ursprünglich stammen sollen (vgl. Amos 9,7). Es gibt jedoch keine assyrischen Quellen zu dieser Deportation; auch ist die Lage von Kir bis heute nicht bekannt. Man vermutet es im Südirak.

Kuschiter

(Amos 9,7) Das Land Kusch befindet sich in Ostafrika, im nördlichen Sudan, die Region heißt auch Nubien. Die alten Ägypter bezeichneten die Region als Reich Kusch. Nach der Bibel sind die Kuschiter Nachfahren des Kusch, eines Enkels von Noach. Sie gelten als dunkelhäutig. Die Bibel berichtet auch von Kuschitern in Palästina und Arabien.

Moab, Moabiter

(Amos 2,1) Ein Volksstamm östlich des Toten Meeres, den Ammonitern nahe verwandt; nach der Bibel ebenso Nachkommen Lots, somit ebenfalls ein Brudervolk der Israeliten.

Die Moabiter waren zumeist Gegner Israels und wurden nach wechselnden Auseinandersetzungen dem Nordreich Israel tributpflichtig; ca. 850 v. Chr. befreiten sich die Moabiter von der Tributpflicht und wechselten zu den Assyrern. 732 v. Chr. wurde Moab von Assur endgültig erobert, jedoch gab es immer wieder Aufstände in der Region. Im 6. Jahrhundert v. Chr. verliert sich auch die Spur der Moabiter im nahöstlichen Völkergemisch. Das zwischen Amman und Edom gelegene Gebiet liegt heute in Jordanien.

Nordreich

Israel bildet zu keiner Zeit eine wirkliche staatliche Größe im Sinne eines Nationalstaates. Es handelte sich immer um einen Verband einzelner Stämme. Die im Süden Palästinas angesiedelten Stämme bildeten das sogenannte Südreich, dessen größter Bestandteil das Siedlungsgebiet des Stammes Juda war. Dieser Name ging daher auch auf das Südreich über und bildete im Wort "Juden" in nachexilischer Zeit, als nur noch das Südreich übrig geblieben war, die Bezeichnung für alle Israeliten.

Die nördlich gelegenen Stämme bildeten das Nordreich, für das auch der Name "Israel" steht. Israel kann etwas verwirrend demnach das ganze Volk, aber auch nur die Stämme des Nordreiches bezeichnen.

David wurde König des Südreiches und kurz darauf in Personalunion König auch des Nordreiches. Als Regierungssitz wählte er den von ihm eroberten kanaanäischen Stadtstaat Jerusalem, den er zur Stadt Davids machte. Damit war David streng genommen König von Juda, (Nord-)Israel und Jerusalem. Nach der Herrschaft seines Sohnes Salomo zerbrach dieses Staatengebilde wieder.

Philister

(Amos 1,6, Amos 6,2, Amos 9,7) Die Philister bewohnten ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. die Küste des historischen Palästina. Ihre Herkunft ist bis heute nicht genau geklärt; man vermutet, dass sie zu den sogenannten Seevölkern zählen, die aus der Ägäis oder Kleinasien einwanderten. Anfänglich stand ihre Siedlungstätigkeit unter ägyptischer Schirmherrschaft. Die Städte Gaza, Aschdod und Aschkelon waren zum Ende des 12. Jahrhunderts v. Chr. noch ägyptisch. Diese 3 Städte sowie Ekron und Gat bildeten die 5 Stadtstaaten der Philister; sie formten eine lose Konföderation.

Die Philister beherrschten die Kunst der Eisenverarbeitung und hatten deshalb über lange Zeit die militärische Vormachtstellung in dieser Region inne. Erst König David gelang es, ihnen Einhalt zu gebieten. Sie blieben allerdings weiter an der Küste wohnen. Erst die Assyrer unterwarfen im Jahre 732 v. Chr. den Bund der 5 Städte. Danach verliert sich die Spur der Philister im Bevölkerungsgemisch des assyrischen Reiches.

Die Philister, auch wenn sie nicht als eigenständes Volk Bestand hatten, blieben namensgebend für die Region, über die sie Jahrhunderte geherrscht hatten. Die Römer, die das Gebiet nach den Assyrern, Neubabyloniern und Persern, nach Alexander dem Großen, den Ptolemäern und Seleukiden in ihren Besitz brachten, nannten die Landschaft "Palästina", hergeleitet von den "pelischtim", wie die hebräische Bezeichnung der Philister lautet.

Palästinenser

Die heutigen Palästinenser lassen sich nicht auf die Philister zurückführen, zumindest nicht in direkter Linie. Sie sind die Nachkommen arabischer Stämme, die später in das Gebiet eingewandert sind und sich ihrerseits mit der ortsansässigen Mischbevölkerung, in der die Philister aufgegangen sind, vermischten.

Prophetenschule

Viele Propheten scharten Jünger um sich, die man Prophetenschüler nennt. In ihren Kreisen wurden die Worte der Propheten gesammelt. Die Prophetenschüler waren für die ersten Ausgaben der Prophetenbücher verantwortlich und schrieben dieselben auch fort (siehe auch: Amos-Schule).

Rabba

(Amos 1,14) Hauptstadt der Ammoniter, eigentlich Rabbat Ammon; heute Amman in Jordanien.

Samaria

Hauptstadt des Nordreichs

Südreich

siehe: Nordreich

Teman

(Amos 1,12) Teman war ein Enkel Esaus und ein Fürst in Edom; seine Nachkommen wurden als Temaniter bezeichnet; das von ihnen bewohnte Gebiet im Süden Edoms bezeichnete man ebenfalls als Teman; die genau Lage des Gebiets ist heute unbekannt.

Tribut

Das lateinische Wort "tributum" bedeutet Beitrag, öffentliche Abgabe. Es wird für die Abgabe von Steuern verwendet oder auch für die Abgaben, die unterworfene Völker den jeweiligen Herren zu leisten hatten.

Tyrus (auch Tyros, heute Sur)

(Amos 1,9, Amos 1,10) gelegen im Libanon, eine phönizische Stadt, die ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. durch Seehandel im gesamten Mittelmeerraum eine große Wirtschaftsmacht und Handelsmetropole wurde. Tyrus lag ursprünglich auf einer Insel und war somit über Jahrhunderte hinweg uneinnehmbar (eine Eroberung gelang erst Alexander dem Großen im Jahr 332 v. Chr.). Zur Zeit des Amos hatten die Phönizier und Tyrus zwar ihre politische Eigenständigkeit weitgehend verloren und waren den Assyrern tributpflichtig geworden, behielten jedoch ihre wirtschaftliche Macht. Zu Israel bestanden Wirtschaftsbeziehungen. Bereits zur Zeit des salomonischen Tempelbaus wird über Materiallieferungen und die Entsendung von Arbeitern berichtet. Auch das von Amos kritisierte Elfenbein in den Häusern der Reichen dürfte phönizischer Herkunft gewesen sein.

Urartu

Der Staat Urartu lag nördlich des assyrischen Reiches am Van-See. Um 845 v. Chr. wird er erstmals erwähnt. Die Urartäer waren Rivalen der Assyrer. Um 714 v. Chr. wurde ihr Gebiet vom assyrischen Köngi Sargon II. erobert.

Vasall

Der Begriff Vasall (keltisch "gwas", lateinisch "vassus": Knecht) bezeichnet jemanden, der sich mehr oder minder freiwillig als Gefolgsmann in den Dienst eines anderen stellt und sich diesem für bestimmte militärische oder diplomatische Dienstleistungen verpflichtet. Der Vasall musste unter anderem Soldaten zur Verfügung stellen, um den Dienstherrn in dessen Kriegen zu unterstützen.

Verbannung nach Kir

(Amos 5,25) s. Kir

Vision

(Amos 7,1-3; Amos 7,4-6; Amos 7,7-8; Amos 8,1-2; Amos 9,1-4) Prophetische Visionsschilderungen dienen als Mittel der Verkündigung und zur Legitimation, Beglaubigung des Verkündigten. Als Urheber der Vision wird Jahwe genannt. Visionen werden eingeleitet mit "Ich sah..." oder "Jahwe ließ mich sehen...".

Zion

(Amos 1,2, Amos 6,1) Berg in Jerusalem. Wird auch zur Bezeichnung für ganz Jerusalem und dann auch für ganz Israel verwendet.

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