Weckruf - Wegruf

Mit dem Propheten Amos auf dem Weg


Tagebuch des Amos-Prozesses

Weiter-Button Zurück-Button Zweiter Amoschat Rückblick

17. Juni 2009 - 10:14 Uhr

Hallo Zusammen!

Mit fünf Leuten sprachen wir gestern über das Thema des ersten Amosabend, nachdem uns Gertrud eine kurze Zusammenfassung über den Wortgottesdienst gab.

Die Predigt hatte leider noch keiner gelesen. Wir hatten sie erst entdeckt, als wir schon im Gespräch waren und hatten uns entschieden, sie später zu lesen. Ob unser Gespräch dann anders verlaufen wäre – vielleicht.

Ein komplexes Thema! Vermutlich zu komplex, um es überhaupt in allen Facetten erfassen zu können.

Da leben wir hier in einem reichen Land – sehen die Missstände um uns herum auf der Welt – und können kaum was tun.

Hängen geblieben sind wir u.a. an unserem Kaufverhalten. Kleidung kaufen. Gibt es überhaupt noch Kleidung, die nicht unter ausbeuterischen Verhältnissen hergestellt wird?

Ein weiterer Schwerpunkt waren die Art Arbeitsbedingungen, wie es sie seit einigen Jahren in Deutschland gibt. Ein-Euro-Jobs und Leiharbeit z.B.. Unsere Meinung: Es darf nicht sein, dass ein Mensch arbeitet und sich nicht davon ernähren kann. Ein weiteres Thema war die sogenannten soziale Manieren, die in unserer Gesellschaft immer mehr verloren gehen.

Hier drei Zitate, die einen Eindruck davon geben, womit wir aus der Diskussion gegangen sind:

  • "Jeder tut das, was ihm möglich ist und auch zu seiner Unzulänglichkeit stehen."
  • "Ich nehme mit, dass ich bei mir anfangen muss, und meine Mitmenschen beachten, was immer sie sind."
  • "Wir können die Welt nicht retten, aber vielleicht viel für die Menschen in unserer Nähe tun."

Mein persönlicher Eindruck:

Wir sehen die Missstände, in den Ländern der dritten Welt und wir sehen die Missstände in unserem eigenen Land.

Eigentlich müssten wir auf die Straße gehen und dürften gar nicht mehr aufhören zu demonstrieren, um lautstark einzuklagen, was gerecht wäre. Aber wir sind wie erstarrt. Ich glaube wir sind heillos überfordert mit der Situation.

Wenn ich ehrlich bin – ja da muss ich sagen – mir geht auch deshalb so gut, weil es Menschen in anderen Ländern schlechter geht. Wenn ich nach billigen Waren und Dienstleistungen verlange und sei es auch, weil ich sie benötige – bekomme ich die meist auch.

Wie würde sich mein Lebensstandart entwickeln, wenn die Ressourcen auf der Welt gerecht verteilt wären. Hätte ich dann noch eine Dusche? Ein Auto hätte ich wohl kaum. Könnten meine Kinder überhaupt zur Schule gehen? Ein Arztbesuch – ginge das? ...

Die Krux dabei. Wir sehen wie uns selbst die Fälle wegschwimmen, schlimmer noch: manchen wird selbst hier in einem so reichen Land die Existenzgrundlage entzogen. Das alles gepaart mit dem mehr als unguten Gefühl, dass wir nicht ganz schuldlos sind an den Zuständen auf dieser Erde.

Ein böser Gewissens- und Interessenkonflikt.

Mehr als wir ahnen sind wir wohl auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen.

Liebe Grüße Uschi

Sechs Reaktionen zu "Zweiter Amoschat Rückblick"

Gertrud am 17. Juni 2009 um 12:01 Uhr

Dabei habe ich mich so bemüht die Predigt, die vier A4 Seiten hat, die ziemlich eng beschrieben sind, chatgerecht zusammenzufassen...

Gertrud

ise am 17. Juni 2009 um 12:38 Uhr

Ihr konntet die Predigt vorher auch gar nicht finden, ich habe sie auch gesucht, weil Jörg sagte, er habe sie gestern morgen schon eingestellt, ihm fiel dann am Abend erst auf, dass er sie zwar unter seinen Predigten hatte, aber nicht unter "was ist neu".

Bei uns war auch eine Gruppe, in der es um ähnliche Diskussionen wie bei Euch ging, Textilien, die Ökostandard haben und ohne Kinderarbeit entstehen etc. Ich habe schon vorgeschlagen, dass die anderen Kleingruppen vielleicht auch im blog berichten, was besprochen wurde./p>

(Ise)

Uschi am 17. Juni 2009 um 12:54 Uhr

Liebe Gertrud,

das hast du auch sehr gut gemacht. Dank dir noch mal dafür. Wenn man die Predigt dann ‘am Stück’ hört kommt es halt noch intensiver rüber. Es liegt in der Natur einer Zusammenfassung, dass sie nicht alles mitschwingen lassen kann. Das hat mit ihrer Qualität nichts zu tun. 🙂

Liebe Grüße Uschi

Uschi am 17. Juni 2009 um 15:05 Uhr

dann wissen wir ja fürs nächste Mal Bescheid. Wer suchet, der findet. 😉

Sehr gute Idee, die anderen Gruppen um einen Kurzbericht für den Blog zu bitten.

LG Uschi

roland am 17. Juni 2009 um 15:37 Uhr

Warum konnten sie die Predigt auch gar nicht finden? Hätten doch nur ein bisschen suchen müssen 😉

Sybille am 18. Juni 2009 um 15:07 Uhr

Ja, ja Roland... Wir sind eben seeeehr verwöhnt... Obwohl wir doch alle suchen sollen. Ab sofort wird gesucht! 🙂

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