Die Bibel

Entstehung, Gedankenwelt, Theologie ...


Weiter-ButtonZurück-Button Das Entstehen der Botschaft vom endgültigen Heil in der Endzeit

1. Das Sprechen vom "Neuen Bund" (Jer 31,31-34⋅1⋅

Auch hier ist Jeremia ein wichtiger Zeuge. An den Bericht über seine Zeichenhandlung beim Ackerkauf in Anatot schließt sich die sogenannte jeremianische Trostschrift an. Die Heilsverheißung für die Zukunft gipfelt hier in der Ankündigung eines neuen Bundes. Jer 31,31-34 ist hier ein regelrechter Spitzentext. Er soll darum eigens zitiert werden:

"Siehe, es kommen Tage - spricht Jahwe -, da werde ich mit dem Hause Israel [und dem Hause Juda] einen neuen Bund schließen. Nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, damals als ich sie bei der Hand nahm und aus dem Lande Ägypten herausführte, diesen Bund - meinen Bund -: sie haben ihn gebrochen, obwohl ich ihr Herr war, spricht Jahwe. Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht Jahwe: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und ihnen ins Herz hinein schreiben, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Dann brauchen sie sich nicht mehr gegenseitig zu belehren und einer zum anderen sagen: "Erkennet Jahwe!" Sondern sie alle werden mich erkennen, klein und groß, spricht Jahwe. Denn ich vergebe ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünde." (Jer 31,31-34.)

In diesem Verheißungstext wird nun tatsächlich auf eine Ebene jenseits der Heimkehr und der äußeren Wiederherstellung Israels vorausgeblickt. Es geht um einen "Letztzustand" der Heilsgeschichte, der hier vergegenwärtigt wird. Darum darf man im Blick auf Jer 31,31-34 sicher mit Recht von einem eschatologischen, von einem endzeitlichen Heilswort sprechen.

Und Jeremia bringt in diesem Zusammenhang zwei ganz neue Aspekte in den Blick:

  • Er spricht einmal von einer endgültigen Sündenvergebung und damit von einer endgültigen Aussöhnung mit Gott (Jer 31,34);
  • und er hebt zum anderen die Distanz zwischen Gotteswille und Menschenwille auf. Dies drückt er dadurch aus, dass Gott seine heilvolle Wegweisung, die Tora, gleichsam in das Menschenherz "hineinschreibt". Das Herz ist aber der Sitz des Willens des Menschen. Das heißt, dadurch, dass Gott seinen Willen in das Menschenherz hineinschreibt, dadurch werden Gotteswille und Menschenwille eins. Die Weisung: "Du sollst Jahwe, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft!" (Dtn 6,5) kommt somit zu ihrer höchsten Erfüllung. Aus dem "Du sollst" wird dann ein "Du wirst" und "Du willst".

Dieses innige Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen beschreibt Jeremia als ein Neues Bundesverhältnis.

Ein Bundesverhältnis das übrigens auch im Christentum noch nicht verwirklicht ist. Wenn wir als Christen Jer 31,31-34 aufmerksam lesen, dann werden wir spüren, dass es eine Hybris wäre, das Christentum schon als die Verwirklichung des Neuen Bundes zu bezeichnen. Dieser Neue Bund ist mit Jesus Christus angebrochen. Seine endgültige Vollendung steht allerdings noch aus. Der Anbruch ist schließlich noch nicht identisch mit der Vollendung. ⋅2⋅

2. Neue und neu gefüllte Bilder für das Heilswalten Jahwes bei Ezechiel

Auf dem Hintergrund dieser Heilsverheißung für die Endzeit entstehen nun die Bilder für das Heilswalten Jahwes, die wir zum größten Teil im Zusammenhang mit dem Gottesbild Israels ja schon näher betrachtet haben.

a. Der zukünftige "gute Hirte Israels" (Ez 34⋅3⋅

Schafe

Schafe.

Foto-Button© Katholisches Bibelwerk Linz, Kapuzinerstr. 84, A-4020 Linz

Ezechiel spricht von Jahwe, als dem zu­künf­ti­gen "Guten Hirten Is­raels" (Ez 34.)

b. Die "Aufer­weckung des to­ten Is­raels" (Ez 37⋅4⋅

Er schildert in seinen Vi­si­onen, die "Auf­er­weckung" des toten Israels (Ez 37), ein Bild für die Wie­der­her­stellung Gesamt­israels, also für die wunderbare Herausführung aus dem "Grab" des Exils. Ein Text den Ezechiel sicher noch rein auf die Restauration Israels hin gesprochen hat, der aber in späterer Zeit dann endzeitlich gedeutet wurde und auf dieser Ebene seine Wirkungsgeschichte ent­fal­tete. ⋅5⋅ Er wurde nun gelesen als Zeugnis dafür, dass die Bundestreue Jahwes über Tod und Grab hinaus reicht.

c. Die Vernichtung des Königs Gog aus Magog (Ez 38,1-9; Ez 39,1-5. 17-20⋅6⋅

Ganz klar endzeitlich zu lesen ist dann die Prophezeiung in Ez 38,1-9 und Ez 39,1-5. 17-20. Hier wird die Vernichtung der großen Feindmacht des Königs Gog aus Magog "auf den Bergen Israels" verheißen. ⋅7⋅ Ezechiel wird aufgefordert zu verkünden:

"Du aber, o Menschensohn, weissage wider Gog und sprich: Also spricht der Herr Jahwe: Siehe, ich wende mich gegen dich, Gog, Fürst von Rosch, Meschech und Tubal. Siehe ich führe und geleite dich und bringe dich aus dem äußersten Norden und führe dich auf die Berge Israels. Und ich schlage dir den Bogen aus der Linken, und aus der Rechten lasse ich deine Pfeile fallen. Auf den Bergen Israels sollst du fallen, du und alle deine Scharen und die Völker, die mit dir sind; den Raubvögeln aller Art und den wilden Tieren des Feldes gebe ich dich zum Fraß." (Ez 39,1-4.)

In beinahe schon apokalyptischen Farben erzählt Ezechiel wie sich Gott als der allen Weltmächten überlegene Sieger erweisen wird. Er wird sich über alle Völker durchsetzen und damit sich selbst vor allen Völkern verherrlichen. Und das alles ohne Israels Zutun.

Dieser große Sieg wird Israel dann allerdings zum Nutzen gereichen. Aber nicht nur Israel! Am "Festschmaus" anlässlich des Sieges werden sich nach Ez 39,17-20 sogar die Vögel und Raubtiere laben. Der Sieg ihres Schöpfers wird also zum Mit-Triumph der ganzen Kreatur.

Hier wird ein endzeitliches Bild gemalt, das Gott als den Triumphator über alle Welt zeigt. Und der Prophet und seine Schule beantworten dadurch die bange Frage Israels, wie das neuerstandene Volk denn inmitten der Weltmächte, die noch nicht entmachtet sind, bestehen könne. Israel wird gesagt, dass das Volk ohne zu zögen, den Gang in den nächsten, wenn auch risikoreichen Abschnitt der Geschichte ruhig wagen kann. Gott selbst wird ihm diesen letzten Hoffnungshorizont eröffnen.

d. Die Errichtung der endzeitlichen Wohnstätte Jahwes auf dem Gottesberg (Ez 40-48⋅8⋅

Dem gleichen Zweck dient die Prophezeiung der endzeitlichen Wohnstätte Jahwes auf dem Gottesberg in Jerusalem (Ez 40-48). Ezechiel spricht ausdrücklich von der Errichtung eines neuen, ewigen Heiligtums inmitten des wieder begnadigten Gottesvolkes. ⋅9⋅

Dabei sind zwei Aspekte dieses neuen Tempels wichtig.

  • Der Bauplan dieses Heiligtums wurde im Himmel festgelegt. Und er ist auch nur vom Himmel her einzusehen. Ezechiel greift hier das schon bei Jesaja (Jes 6) geprägte Bild auf, dass das himmlische und das irdische Heiligtum sich entsprechen. Dabei ist interessant, dass bei der Schilderung der Maße des Tempels nur die Länge und die Breite angegeben werden. Die Höhe des Tempels bleibt offen - und das in der doppelten Bedeutung des Wortes; der Tempel bleibt zum Himmel hin offen.
  • Und der zweite wichtige Aspekt ist, dass die כָּבוֺד ["kabod"] Jahwes, also der Herrlichkeitsglanz Gottes selbst, durch das Osttor in diesen neuen Tempel einziehen wird (Ez 43,1-12). Damit wird eine neue, nicht mehr aufhebbare Wohngemeinschaft Gottes mit seinem Volk begründet. Als einzige Bedingung muss sich das Gottesvolk die Sünde der Väter in steter und wacher Erinnerung halten. Israel muss also dafür sorgen, dass das ganze Tempelgebiet ⋅10⋅ ringsum hochheiliger Boden bleibe (vgl. 43,12). ⋅11⋅

e. Die große Tempelquelle (Ez 47,1-12⋅12⋅

In diese Reihe gehört auch das surrealistische Endzeitgemälde der großen Tempelquelle, das Ezechiel in Kapitel 47 (Ez 47,1-12) zeichnet: ⋅13⋅

Unter dem Tempel kommen am Osttor Wasser zum Vorschein. Sie wachsen, das Kidrontal hinabfallend, immer mehr an und werden zu einem großen Strom. Dieser fließt letztlich ins Tote Meer und verwandelt gleichsam "katalysatorisch" dieses Salzmeer ohne Leben in ein Süßwassermeer mit großem Fischreichtum. An den Ufern wird die Landschaft zu einem Paradies von Bäumen mit monatlicher Fruchtgabe.

Mit diesen Visionsbildern soll die Botschaft illustriert werden, dass in der Endzeit vom Heiligtum aus Leben und Heilung und damit Heil in die Welt strömen. Die Welt wird gleichsam umgewandelt. Insbesondere die Transformation des toten Salzmeers in ein "lebendiges" Süßwassermeer ist ein großartiges Bild für die künftige Umgestaltung unseres vom Tod gezeichneten Äons in eine aus Gottes Leben und Lebendigkeit gespeiste neue Schöpfungswelt.

3. Die Zukunftsbotschaft des Deutero-Jesaja ⋅14⋅

Neben diese Bilder, die von Ezechiel geprägt wurden, treten ebenfalls in der Zeit des Exils die Heilsverheißungen des Deutero-Jesaja. ⋅15⋅

a. Der neue Exodus ⋅16⋅

Ich habe auf das Sprechen vom neuen Exodus, mit dem Deutero-Jesaja an die vorexilische Exodustradition anknüpft ja bereits hingewiesen ⋅17⋅. Der Prophet kündet Israel an, dass Jahwe vor aller Welt eine Heilstat setzen wird, die den Exodus aus Ägypten noch bei weitem übertrifft. Er wird die nach Babylon Verbannten wieder in die Heimat führen.

Der erste Exodus wird dadurch bei Deutero-Jesaja - wie wir ja bereits gesehen haben - zum verheißenden Typus des zukünftigen Heilswaltens Jahwes. Gott wird in diesen Texten als der Gott vorgestellt, der vom Unheil zum Heil führt und befreit. Er ist gleichsam der "Neu-Schöpfer", der in seinem Heilswalten letztlich die Grenzen alles historisch Denkbaren transzendiert.

Damit wird die kommende Befreiung aus Babylon und die Heimkehr nach Jerusalem selbst schon wieder zu einem Vorausbild einer letzten Zukunft. Die von ihm angesagte Zukunft liegt schließlich schon jenseits der historischen Wirklichkeit.

Die hymnischen Voraussagen des Deutero-Jesaja sind ja mit der Heimkehr der Verbannten nach dem Kyrus-Edikt des Jahres 538 v. Chr. so noch nicht erfüllt. Die endgültige Einlösung der Botschaft vom neuen Exodus steht also noch endzeitlich aus.

b. Die neue und neufruchtbare "Gottesehe" (Jes 54,1-10⋅18⋅

Ähnlich ist es mit der Ankündigung einer neuen "Gottesehe" in Jes 54,1-10. Durch die Katastrophe von 587 / 586 v. Chr. schien der von Hosea verkündete Ehebund zwischen Gott und seinem Volk ja endgültig aufgekündigt. Israel ist als eine kinderlose Witwe, als eine absolut vereinsamte Frau zurückgeblieben.

Diese Sichtweise begegnet uns etwa in den Klageliedern. Klgl 1,1 heißt es:

"O weh! Wie sitzt die Stadt nun einsam, die einst so reich an Volk; Sie ist wie eine Witwe, sie, die groß war unter den Völkern." (Klgl 1,1.)

Dagegen verheißt Deutero-Jesaja nun die neue und "neufruchtbare" Gottesehe mit seinem Volk. Die eindrücklichste Heilszusage lautet dabei folgendermaßen:

"Fürchte dich nicht, du wirst nicht beschämt; schäme dich nicht, du wirst nicht enttäuscht! Denn die Schande in deiner Jugend wirst du vergessen, an die Schmach deiner Witwenschaft wirst du nicht mehr denken. Denn dein Schöpfer ist dein Gemahl, 'Herr der Heere' ist sein Name ... Ja, der Herr hat dich gerufen als verlassene, bekümmerte Frau. Kann man denn die Frau verstoßen, die man in der Jugend geliebt hat?, spricht dein Gott. Nur für eine kleine Weile habe ich dich verlassen, doch mit großem Erbarmen hole ich dich heim. Einen Augenblick nur verbarg ich vor dir mein Gesicht in aufwallendem Zorn, aber mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mit dir, spricht dein Erlöser, Jahwe." (Jes 54,4-8⋅19⋅

Für diese in der Geschichte Israels bisher beispiellose Wende zum Heil kennt der Prophet nur ein einziges Vorbild: die Begnadigung der frühen Menschheit im Noachbund (Gen 9). Der entsprechende Gottesspruch lautet:

"Wie in den Tagen Noachs soll es für mich sein: So wie ich damals schwor, dass die Flut Noachs die Erde nie mehr überschwemmen wird, so schwöre ich jetzt: Ich werde dir nie mehr zürnen und dich nie mehr schelten. Auch wenn die Berge von ihrem Platz weichen .... meine Bundeshuld wird nie von dir weichen, und der Bund meines Friedens (schalom) nicht wanken." (Jes 54,9-10⋅20⋅

In dieser Perspektive des welt- und völkerumspannenden Noachbundes gewinnt die Ankündigung der "neuen Gottesehe" als eines ungebrochenen Heilszustandes eine Weite, die die Grenze des Volkes Israel und der historischen Zeit sprengen. Hier wird über die Geschichte Israels, und - christlich betrachtet - selbst noch über das Christusereignis hinausgeblickt. Der Blick reicht hier bereits bis ins Allerletzte. Das Bild von der Gottesehe mit seinem Volk von Hos 2,21-22 wird hier also eschatologisch ausgelegt.

c. Das endzeitliche Königtum Jahwes ⋅21⋅

Im Zusammenhang mit seinem Blick auf das endzeitliche Heil weitet Deutero-Jesaja auch die alte Davids-Verheißung. Er übertrug die Rolle des Davidsbundes auf die Zionsgemeinde schlechthin. So heißt es Jes 55,3:

"Neiget euer Ohr und kommt zu mir! Höret, und eure Seele wird leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen auf Grund der David verheißenen Gnaden." (Jes 55,3.)

Aufgrund der Davidsverheißung konnte Deutero-Jesaja also dem Volk als Ganzem die Zukunft schlechthin zusagen. In dieser Zionsgemeinde wird dann Gott selbst die Rolle Davids einnehmen. Er ist der endzeitliche König seines Volkes.

Der instruktivste König-Jahwe-Text findet sich in Jes 52,7-10:

"Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König. Horch, deine Wächter erheben die Stimme, sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, wie Jahwe nach Zion zurückkehrt. Brecht in Jubel aus, jauchzt alle zusammen, ihr Trümmer Jerusalems! Denn Jahwe tröstet sein Volk, er erlöst Jerusalem. Jahwe macht seinen heiligen Arm frei vor den Augen aller Völker. Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes." (Jes 52,7-10⋅22⋅

Dieser Text zielt zuerst natürlich auf die glückende Heimkehr der Verbannten in die Heimat. Doch er bleibt nicht dabei stehen. Er ist offen für den Blick auf das Königtum Jahwes, das sich am Ende endgültig aller Welt offenbaren wird. So wird die Stelle später auch eschatologisch gedeutet und zwar schon in alttestamentlicher Zeit. Bereits Ps 98 interpretiert den Text in eschatologischem Sinne. Es heißt dort:

"Jauchzt vor Jahwe, alle Länder der Erde! ... Jauchzt vor Jahwe, dem König! Es brause das Meer und alles, was es erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner. In die Hände klatschen sollen die Ströme, die Berge sollen jubeln im Chor - vor Jahwe, wenn er kommt, um die Erde zu richten. ..." (Ps 98,4-9⋅23⋅

Und auch Jesus knüpft an diese deutero-jesajanische König-Jahwe-Botschaft an. Dies macht besonders Mk 1,15 deutlich:

"Die Zeit ist erfüllt. Das Königreich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an diese Frohbotschaft!!" (Mk 1,15⋅24⋅

Weiter-ButtonZurück-Button Anmerkungen

1 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 45-47. Zur Anmerkung Button

2 "Die Christen haben es sich angewöhnt, Israel nur im "Alten Bund" (so im Neuen Testament nur einmal erwähnt, 2 Kor 3,14) zu sehen, den "Neuen Bund" aber rundum für sich selbst im Sinne von Jer 31,31-34 in Anspruch zu nehmen. Doch das ist, wie jeder Getaufte es an sich selbst erfahren kann, in dieser Globalität unzutreffend. Auch in der neutestamentlichen Erlösungsbotschaft gibt es die Spannung zwischen dem "schon jetzt" und dem "noch nicht". Nur bei Jesus dem Christus sind Gotteswille und Menschenwille ganz eins geworden (vgl. Joh 4,32; Hebr 10,7). Er allein ist "der Neue Bund in Person". Seine Kirche bleibt noch ein gutes Stück - ähnlich wie Israel! - eine "Kirche der Sünder". Für die "Glieder am Leibe Jesu Christi" steht die Voll-Erfüllung von Jer 31,31-34 noch aus. Sie ist auch für die "Kinder des Neuen Bundes" eine Gottesgabe der Endzeit. Diese ist allerdings im Christusereignis bereits endgültig angebrochen (vgl. Lk 22,20: "Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blute")."
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 47.) Zur Anmerkung Button

3 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 48-49. Zur Anmerkung Button

4 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 49-50. Zur Anmerkung Button

5 In der rabbinischen Tradition wurde Ez 37 zumeist nur auf die Restauration Israels hin ausgelegt, die jüdische künstlerische Darstellung in der Synagoge von Dura-Europos versteht den Text aber endzeitlich. So deuten auch die frühen Kirchenväter Justin, Irenäus, Tertullian und Cyprian diese Vision.
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 50.) Zur Anmerkung Button

6 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 50-51. Zur Anmerkung Button

7 In ihrer Substanz ist diese Vision wohl auf Ezechiel selbst zurückzuführen, wenn auch ihre Endgestalt erst aus der "Ezechielschule" stammen dürfte. Magog - wahrscheinlich = Land des Gog - erscheint in Gen 10,2 als Territorium unter den Ländern Jafets im Bereich des Schwarzen Meeres. Gog ist wohl von Gyges abzuleiten, der in den Assurbanipal-Nachrichten als ein mächtiger König Lydiens vorgestellt wird. In Ezechiels Vision tritt er als ein fast mythisch gezeichneter Großfürst aus dem unheimlichen Norden auf. Er verkörpert die schon apokalyptisch zu nennende gewaltige Feindmacht der Zukunft. Er wird - ohne dass der große Prahler es weiß - von Jahwe veranlasst, nach Israel zu ziehen und damit zum Ort seines Verderbens geholt. Das Verderben selbst wird dabei nicht näher beschrieben.
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 50-51.) Zur Anmerkung Button

8 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 51-53. Zur Anmerkung Button

9 In Ez 40-48 wird dieses Thema zur Mittelachse einer Reihe von verschiedenartigen Texten. Hier ist die Nacharbeit einer vor allem priesterlich eingestellten Ezechielschule besonders deutlich. Manche Exegeten betrachten diese Kapitel für einen vom Propheten höchstens indirekt abhängigen Schlussabschnitt des Buches. Da in seinen gesetzlichen Teilen einige Abweichungen von den Priestergesetzen des Buches Levitikus festzustellen sind, muss der Text aber jedenfalls noch dem 6. Jahrhundert v. Chr. zugerechnet werden.
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 51-52.) Zur Anmerkung Button

10 Von einem Königspalast ist nicht mehr die Rede!
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 52.) Zur Anmerkung Button

11 Diese "ezechielische" Ankündigung eines endzeitlichen alleinzigen Heiligtums Gottes auf Erden nimmt die Kultzentralisation des Königs Joschija (um 622 v. Chr.) am Jerusalemer Tempel zum vorgängigen Vorbild und "projiziert" sie in überbietender Weise in die Endzeit. Im Neuen Testament nimmt vorab die "Johannes-Apokalypse" diese Linie wieder auf und verlängert sie in die himmlische Welt (zu "Gottes Tempel im Himmel" vgl. Offb 7,15; Offb 11,19; Offb 14,15). In Offb 21 kommt das himmlische Jerusalem auf die Welt herab, aber in ihm wird dann Gott selbst und das "Lamm" als Tempel fungieren (Offb 21,22).
Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 52-53.) Zur Anmerkung Button

12 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 53. Zur Anmerkung Button

13 Dieses Endzeitgemälde schließt an das Motiv der "Paradiesesströme" in Gen 2,10-14 an. Zugleich kommt hier die Vorstellung von Jes 8 ins Spiel: Jahwe thront hoch über der Gihonquelle, die über einen Wasserlauf Jerusalem "tränkt".
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 53.) Zur Anmerkung Button

14 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 53-57. Zur Anmerkung Button

15 Ezechiel ist nach der Katastrophe von 587 / 86 v. Chr. zum "Heilspropheten" unter den in Babel Gefangenen geworden. Deuterojesaja, dessen Haupttätigkeit wohl um 550 einsetzte, war von Anfang an "Künder des Heiles". Das "Heilswort", bald in der Form des "Heilszuspruchs" (in Anlehnung an das priesterliche Heilsorakel) artikuliert, bald in der Gestalt der Heilsankündigung formuliert, prägt durch und durch seine Botschaft. Das zukünftige Heil tritt so klar und deutlich vor das gläubige Auge, dass der Prophet immer wieder zur hymnischen Vorausfeier aufruft, ja die Form des Hymnus häufig auch für die göttlichen Selbstaussagen wählt, die so zu "Selbstprädikationen" Jahwes werden.
(Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 53-54.) Zur Anmerkung Button

16 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 54. Zur Anmerkung Button

17 Vgl.: Jes 40,9-11; Jes 41,17-20; Jes 42,10-17, Jes 43,1-7. 14-21, Jes 48,20-22; Jes 49,9-13; Jes 52,10-12; Jes 55,12-13. Zur Anmerkung Button

18 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 55-56. Zur Anmerkung Button

19 Überstzung nach: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 55. Zur Anmerkung Button

20 Übersetzung nach: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 55-56. Zur Anmerkung Button

21 Vgl.: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 56-57. Zur Anmerkung Button

22 Übersetzung nach: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 57. Zur Anmerkung Button

23 Übersetzung nach: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 57. Zur Anmerkung Button

24 Übersetzung nach: Alfons Deissler, Was wird am Ende der Tage geschehen? - Biblische Visionen der Zukunft (Freiburg 1991) 57. Zur Anmerkung Button