Unser Gottesdienst

Verstehen, deuten, neue Wege beschreiten


"Freude vor Jahwe" - konkretes Erleben und Wunsch

Der Gesprächsabend fand am 26. April 2002 im Pfarrzentrum St. Paul, Bruchsal, statt.

Stichworte aus den Kleingruppen: 1. Gruppe

Was erwarte ich? Was empfinde ich?

  • Ich habe mehr Bedürfnisse als früher.
  • Ich lasse mir nicht jeden Gottesdienst aufzwängen.
  • Ich suche mir meinen Gottesdienst aus
  • "Gottesdiensttourismus tut gut" oder: Was braucht Gemeinde?
    Gemeinde mit dem Zentrum Gottesdienst braucht:
    • von Funktion oder Leistungsfähigkeit unabhängiges persönliches Interesse an den Menschen - gegen Anonymisierung und Atomisierung vieler Lebensbereiche
    • Verbindlichkeit der Zugehörigkeit - gegen Lust und Laune unterworfener Unverbindlichkeit, die die Mentalität der Wegwerfgesellschaft reproduziert
    • Dauerhaftigkeit, die Vertrauen wachsen lässt und krisenstabil ist
    • Integration aller - gegen die gesellschaftliche Ausgrenzung von Versagern und Versagerinnen (als Arme, Arbeitslose, Alkoholiker, Behinderte, Geschiedene, Fremde.....)
    • aber auch: Gastfreundschaft gegenüber denjenigen, die Verbindlichkeit, Dauerhaftigkeit und Integration für sich ständig oder vorübergehend ablehnen. Sie haben dafür möglicherweise triftige Gründe, die bestenfalls und vielleicht nur durch ihre Respektierung verändert werden können.
    • Gottesdiensttourismus verweigert sich den Anstrengungen von Verbindlichkeit, Dauerhaftig keit und Integration und verzichtet damit auf Zugehörigkeit.
  • Heimatgefühl
  • lebensnahe Auslegungen
  • Gottesdienstbesuch löst bei anderen Befremden aus
  • Christlich/Katholisch - aber sonst ganz normal
    Christsein löst bei aufgeklärten Zeitgenossen und Zeitgenossinnen Irritation aus. Es wird als Fremdkörper in einem ansonsten rationalen und gut organisierten System erlebt. Weil ein solcher "Rückfall" in eine voraufgeklärte Phase als peinlich empfunden wird, wird er nicht thematisiert. Allenfalls kommt es zu Aggressionen, die einem Gespräch aber nicht zugänglich sind und auf frühere unbearbeitete Verletzungen hinweisen.
    (Der Sachverhalt konnte gut in einer Fernseh - Diskussionsrunde nach dem 11.9. mit Margot Käßmann als einziger Frau beobachtet werden. Käßmann wies vorsichtig auf Ursachen der Anschläge hin und benannte die Erfahrung, dass Gewalt gegen Gewalt nur erneut Gewalt hervorbringt. Dabei bezog sie sich auf die Bibel. Die Gesprächspartner hörten zu, ließen Frau K. auch höflich ausreden. Dann gingen sie zum "eigentlichen Thema" - militärische Überlegungen - über und ließen Frau K. links liegen, als hätte sie in fremder Sprache aus einer anderen Welt gesprochen.)
  • Wunsch nach Fürbittbuch, um eigene Anliegen einfließen zu lassen.
  • Herausforderung Vielfalt zuzulassen, muss angenommen werden.
  • Es ist wichtig, in einer zerstrittenen Welt im Gottesdienst wenigstens Einheit in Vielfalt zuzulassen
  • die Sprache des Gottesdienstes sagt mir je nach Stimmung nichts, aber würden meine Formulierungen den anderen standhalten (Beispiel Credo: würden wir nach 1700 Jahren eines schreiben können, das alles beinhaltet und von allen Gruppen akzeptiert wird, wohl kaum, also das alte lassen und unter dem Gesichtspunkt sehen, aber in bestimmten Gottesdiensten auch selbstgeschriebenen einsetzen)
  • Wenn ich etwas als für mich wichtig erkenne, nehme ich alle Formen in Kauf- Botschaft des Evangeliums als zentral
  • im Gottesdienst kommt etwas zur Sprache, was mir in jeder Lage Hoffnung gibt, Lachen und Weinen gleichzeitig

Unser Gottesdienst -
verstehen, deuten, neue Wege beschreiten