Navigation zeigen
Navigation verbergen

Marieluise Gallinat-Schneider

Gemeindereferentin in Bruchsal

Einschulungsgottesdienst 23. September 2009, St. Peter, Bruchsal

Thema: "Welchen Weg gehe ich?"

Lied: Geh mit uns

liturgische Begrüßung

Begrüßung:

Liebe Schulanfänger,

wenn ihr auf das Bild schaut, entdeckt ihr da einen Kreis. Weiß jemand genauer, was das ist?

Es ist ein Labyrinth, ein ganz berühmtes Labyrinth von der Kathedrale in Chartres in Frankreich. Wenn man diese Kirche betritt, sieht man dieses eigentümliche Labyrinth sofort auf dem Fußboden. Früher waren die in mittelalterlichen Kirchen häufig, heute sind die meisten davon zerstört, daher ist dieses ganz berühmt und besonders. Warum aber hat man so etwas in Kirchen angebracht? Sie sind ein Symbol des menschlichen Lebens, sie gehen von der Geburt am Rand des Labyrinths bis zum Tod, der im Zentrum, in der Mitte steht. Indem der Mensch meditierend das Labyrinth abschritt, ging er seinen Lebensweg gedanklich nach bis zur Mitte, zu Gott. So fand er neue Orientierung im Glauben.

Wir wollen heute darüber nachdenken, was dieses Bild mit uns zu tun haben könnte und uns dabei in dieser Feier auf Gott besinnen.

Gebet

Lied: Lasst uns miteinander

Evangelium

Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. (Joh 14, 4-7)

Ansprache

Habt ihr eine Idee, was das Labyrinth mit Euch zu tun hat? (Gespräch)

Die Mitte des Labyrinths ist zerstört, da wurde früher an ein anderes berühmtes Labyrinth erinnert: Auf Kreta gab es einen König, der alle sieben Jahre junge Menschen einem grausigen Stier in seinem Palast opferte. Der Stier hauste in einem Labyrinth, aus dem man nicht herausfand. Ariadne, die Königstochter jedoch gab dem Theseus, einem der jungen Männer der in einem dieser Momente gerade zum Königspalast kam, einen Faden mit, so dass er sich orientieren konnte und den Minotaurus besiegte. Ähnliches kennt ihr vom Versuch von Hänsel und Gretel im Märchen, die mittels Brotkrumen versuchen, aus dem Wald wieder herauszufinden, aber die Vögel haben das Brot gegessen. Diese Geschichten wollen uns alle eines sagen, manchmal ist es ganz schön schwierig, die Orientierung zu behalten oder zu finden. Wichtig dabei ist auch, in Kirchen gab es immer nur Labyrinthe, keine Irrgärten. Irrgärten sind zum Verirren gedacht, Labyrinthe dazu, die Mitte zu finden. Bei ihnen ist es nicht möglich, in Sackgassen zu gelangen oder sich zu verlaufen. Das ist ein großer Unterschied!

Ich war in den Ferien bei einem anderen Labyrinth, in einem Bibelgarten. Dort wird die Frage gestellt quo vadis, das ist Latein und bedeutet: Wohin gehst du? Auch dort stellen wir uns die Frage, wohin gehe ich, wohin geht mein Weg, welcher Weg ist richtig?

Bild Bibelgarten

Auch dort war ein Labyrinth auf dem Boden, so dass man dieser Frage, wohin gehe ich, selbst nachgehen konnte.

Auch für Euch, am Anfang Eurer Schulzeit erinnert vielleicht manches an der Schule eher an ein Labyrinth, es ist vieles noch unklar, ihr wisst noch nicht wohin. Dann helfen Euch gerne Eure Lehrerinnen und Lehrer, eure Eltern und Großeltern, Eure Freunde. Es gibt noch einen, der Euch dann beisteht. Wir haben eben im Evangelium von Jesus gehört. Was sagt er dort?

Jesus sagt uns, dass er der Weg ist, er ist der Weg des Glaubens, der Weg zu Gott. Damit wir in dem Labyrinth unseres Lebensweges die Orientierung nicht verlieren, ist es gut, immer wieder an Gott zu denken. Heute wollen wir Euch mit dem Segen Gottes dafür stark machen, Euch damit helfen, dass ihr immer wieder den richtigen Weg zur Mitte findet, den Weg, der mit Hilfe von Jesus zum Ziel führt.

Schulanfängersegnung

Fürbitten

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Segen

Schlusslied: Halte zu mir guter Gott

(Marieluise Gallinat-Schneider)