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Marieluise Gallinat-Schneider

Gemeindereferentin in Bruchsal

Erstkommunionvorbereitung

Großgruppe Erstkommunion, 15. Februar 2003,Pfarrheim St. Peter, Bruchsal

Thema: Haltungen und Gesten im Gottesdienst

Begrüßung mit Liedern

7 Stationen, je ca 10 Kinder, eingeteilt mit 7 verschiedenen Sorten Weingummis, keine Stühle, Stationen vorher gestalten, Katechetinnen bekommen Zettel mit Info zu ihrer Station, Kinder bekommen Laufkarten, an jeder Station Bildchen, müssen zweimal in die Kirche

1) Kreuzzeichen zum Evangelium

Erklärung der Katechetin: Eines der kürzesten Gebete lautet: Alles, was ich denke (+ auf die Stirn), alles, was ich rede (+ auf den Mund), alles, was ich tue (+auf das Herz) für dich guter Gott.

Vor dem Evangelium wollen wir uns ganz für die Frohe Botschaft (das bedeutet nämlich das Wort Evangelium) von Jesus öffnen und zwar mit allen Sinnen. Deswegen machen wir an dieser Stelle auch die drei Kreuzzeichen, um zu verdeutlichen, dass wir die frohe Botschaft in unser Denken aufnehmen, sie weitersagen und sie in unser Herz eindringen lassen.

Mitte: Herzmensch Poster

Wir machen einfach mit und bekommen danach die kurze Erklärung.

2) Beten mit gefalteten Händen

Erklärung der Katechetin: Früher wurden bei einem Eid die zusammengelegten Hände des Ritters vom König umfangen. Diese Art, die Hände zu falten, ist typisch deutsch, da es eine alte Geste aus dem deutschen Lehnswesen ist. Der Lehnsherr umfasst die gefalteten Hände des Lehnsnehmers zum Zeichen der gegenseitigen Hingabe und Abhängigkeit. So wollen auch wir uns mit dem Beten ganz in Gottes Hand begeben.

Mitte: - Bild gefaltete Hände von Dürer -

Katechetin fordert Kind auf, Hände zu falten und umfasst sie dann mit ihren Händen. Dann spricht sie die Erklärung.

3) Gebetshaltung Stehen

Erklärung der Katechetin: Ein ganz wichtiger Satz in der Messe macht deutlich, dass wir Christen bei unserem Gott eine ganz besondere Rolle spielen: Im 2. Hochgebet heißt es unmittelbar nach der Wandlung: "Wir danken dir, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen..."

Dieser Satz ist eine Revolution. In allen anderen Religionen muss sich der Mensch vor Gott niederwerfen und darf ihm nicht ins Angesicht schauen. Wir jedoch dürfen vor Gott stehen. Wir müssen uns vor ihm nicht klein machen. Es ist ulkig, dass dieser Satz so wenig Gehör findet, denn er wird vom Pfarrer an einer Stelle gesprochen, wo alle knien, aber eigentlich dürfen wir zu diesem Zeitpunkt stehen.

Mitte:

Katechetin gibt zunächst Erklärung und fordert jedes Kind auf sich hinzustellen. Achtet darauf, wie ihr steht: die Füße sind fest in der Erde verwurzelt, ich stehe aufrecht, der Kopf ist die Verbindung zum Himmel. Katechetin geht von Kind zu Kind und schaut ihm in die Augen. So sehen die Kinder, was es bedeutet von Angesicht zu Angesicht zu jemandem zu stehen.

4) Wir knien vor Gott

Erklärung der Katechetin: Dennoch ist auch das Knien eine ganz wichtige Gebetshaltung. Wir haben hier einzelne Teppiche liegen wie bei euren türkischen Schulkameraden, die Muslime sind, üblich ist. Die Muslime neigen beim Beten die Stirn auf den Boden. Bei der Weihe von Priestern, Diakonen und Ordensleuten legen sich die Bewerber auf dem Boden lang hin, das ist sogar noch mehr. Unser Körper betet. Jede Haltung ist ein ausdrucksstarkes Zeichen. Beim Knien wollen wir zeigen, dass niemand größer ist als Gott. Wir machen uns klein, wir unterwerfen uns.

Jedes Kind wird aufgefordert sich auf ein Teppichstück zu knien, verschiedene Formen des Kniens auszuprobieren. Wie fühle ich mich dabei?

5) Kommunionempfang

Erklärung der Katechetin: Beim Empfang der Kommunion mache ich aus meinen Händen eine Schale. Ich lege die rechte Hand nach unten, die linke nach oben. Ich bin so leer wie die Schale, die hier steht. Ich bin offen für Gott, so kann ich ihn empfangen. Dann wird Brot hineingelegt. Nun nehme ich das Brot mit der rechten Hand in den Mund!

Mitte: - eine leere Schale- und eine Schale mit Brotstückchen. Jedes Kind erhält ein Brotstückchen und "probt" den Kommunionempfang.

6) Kirche I:

Wenn wir die Kirche vor dem Gottesdienst betreten, bekreuzigen wir uns mit Weihwasser. Wir erinnern uns an unsere Taufe: wir wurden mit Weihwasser getauft und zwar "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". Wasser ist ein Symbol für das Leben, aber auch ein Zeichen der Reinigung. Der getaufte Mensch ist ein neuer Mensch.

Bevor Muslime die Moschee betreten, reinigen sie sich auch. Jesus hat den Jüngern beim letzten Abendmahl vor dem Essen die Füße gewaschen, die Juden reinigen sich vor dem Mahl die Hände. Der Priester wäscht sich zur Gabenbereitung die Hände.

Wir treten gereinigt vor unseren Gott.

Wo ist das Weihwasserbecken?

Jeder, der es gefunden hat, macht das Kreuzzeichen und spricht: "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen."

Vom Weihwasserbecken aus geht es weiter durch die Kirche. Zunächst kommt das Beichtzimmer, das entweder als anonymer Beichtstuhl oder zum Beichtgespräch verwendet werden kann.

Die Orgelempore ist leer, weil die Orgel renoviert wird, daher kann hier nichts gezeigt werden.

Dann kommen wir zur Altarinsel. Hier ist der sogenannte Zelebrationsaltar, der eben benutzt wird, um Abendmahl zu feiern, hier sind die Sitze für Priester und Ministranten, die Sedilien heißen.

Das letzte Element hier ist der Ambo. Der Ambo ist der Ort, an dem alle Elemente des Wortgottesdienstes vorgetragen werden, er wird auch im Gegensatz zum Altartisch, der Altar des Brotes ist, als Altar des Wortes bezeichnet!

Wir sehen verschiedene Gräber, den Kreuzweg, Statuen und verschiedene Bilder. In der Kuppel sind 10 der zwölf Apostel, es fehlen Petrus und Paulus, weil die zwei rechts und links vom Hochaltar stehen. Da die Kirche Petrus geweiht ist, ist er auch auf den Bildern zu sehen, z.B. seine Kreuzigung verkehrt herum, um noch schlimmer als Jesus zu sterben, wollte er mit dem Kopf nach unten gekreuzigt werden.

7) Kirche II:

Wir sehen uns die beiden Seitenaltäre an, die Kinder können den Marienaltar suchen. (links).Dann gibt es noch den Sebastianusaltar (Rechts). Der heilige Sebastian wurde von den Römern getötet.

Nun gehen wir weiter in den sogenannten Chorraum. Links befindet sich die Ministrantensakristei, rechts die Sakristei, in der der Priester sich umzieht.

Links befinden sich auch Osterkerze und Taufbecken.

In der Mitte ist der Hochaltar. Dort sehen wir den Tabernakel, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden, die im Gottesdienst übrig blieben und die bei Krankenbesuchen mitgenommen werden, um Menschen, die am Sonntag nicht in die Kirche gehen können, die Kommunion zu bringen.

Solange Hostien in diesem Tabernakel sind, brennt auch das ewige Licht, als Zeichen der Gegenwart Jesu im Brot.

Wir sehen über dem Hochaltar den Pelikan mit seinem Nest. Der Pelikan ist ein Zeichen für Jesus Christus. In griechischen Sagen wird davon berichtet, dass der Pelikan sich in Notzeiten mit seinem Schnabel in die Brust hackt und davon seinen Jungen zu Fressen gibt. So wird dieser Vogel mit Christus gleichgesetzt, der am Kreuz gestorben ist und sich damit den Menschen hingegeben hat, für sie gestorben ist, um sie von ihrer Schuld zu befreien.

(Marieluise Gallinat-Schneider)